Raiffeisen Finanz Center

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Die Gestaltung des Gebäudes trägt den baurechtlich notwendigen Einschränkungen sowie den geschoßweise unterschiedlichen Anforderungen des Raumprogramms in spielerischer Weise Rechnung und entwickelt eine Hüllfigur, die in einer kontinuierlichen Form das Gesamtgeschehen der Bank umschließt.

Jahr

2006

Ort

Eisenstadt

Status

Fertiggestellt

Kategorie

Arbeiten

Size

2561 m²

Jahr

Ort

Status

Kategorie

Größe

2006

Eisenstadt

Fertiggestellt

Arbeiten

2561 m²

Jahr

2006

Ort

Eisenstadt

Status

Fertiggestellt

Kategorie

Arbeiten

Size

2561 m²

Kontinuität der Identität

Die Kontinuität der Gebäudehülle vermittelt Mitarbeitern und Kunden Identität, ihre volumetrische Ausformulierung sichert einen markanten Platz im Stadtbild. Sie besteht aus Aluminium-Sandwichplatten, deren Farbgebung Assoziationen wie Münzen oder die Corporate Identity der Bank zulässt. … Schmale, an kalkulierten Stellen der Fassaden angeordnete Fensteröffnungen tragen den Anforderungen der Blendfreiheit bei der Bildschirmarbeit Rechnung.

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Ungewöhnlich aber funktional

Diese Grundidee - zitiert aus dem Erläuterungsbericht zum Wettbewerbsbeitrag - wurde vertieft und weiterentwickelt. Nach Osten und Westen ist das Gebäude in eine metallische Fassade aus Alucobond-Platten gehüllt, die von einer eigens entwickelten Fensteranordnung perforiert ist. Diese Anordnung ermöglicht ungewöhnliche Ausblicke, bietet den MitarbeiterInnen aber auch eine fast intime Arbeitsatmosphäre und schützt vor Blendung bei der Bildschirmarbeit.

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Die Größe der Fensterflächen ist auf das notwendige Ausmaß hinsichtlich der Richtlinien für Arbeitsstätten ausgelegt. Es kann damit eine größere geschlossene Wandflächen erhalten werden, die durch ihre bauphysikalischen Eigenschaften (gute Wärmedämmung und gute Wärmespeicherung) zur Optimierung des Energiehaushaltes des Gebäudes beiträgt. Die raumhohen Glasfassaden nach Süden tragen dem großartigen Ausblick in die Wulkaebene Rechnung und können mit regulativen Elementen (Sonnenschutzsystem) die Energie (Solarer Energieeintrag) in das Gebäude hereinlassen oder auch großteils ausblenden.

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Variabler Innenraum als geregeltes Bezugssystem

Der Innenraum ist als geregeltes Bezugssystem auf verschiedenen Bedeutungsebenen ausformuliert:

Erstens als räumlich-materielles Konstrukt einer Ganzheit mit dem Gesamtgebäude: Das Material der Außenhülle ist Ausgangspunkt für das Materialkonzept auch im Inneren. Wie die Fassade sind auch die Fensterleibungen sowie die Fancoils mit Alucobond verkleidet. Die abgehängten Decken der repräsentativen Bereiche in den oberen Stockwerken sind aus gleichfarbigem Metall, sodass sich die Gebäudeaußenhülle gleichsam in den Innenraum herein zieht. Die unverkleideten Decken- und Außenwandbereiche sind in glattem Sichtbeton ausgeführt. Lichtgrau gestrichener Gipskarton für die abgehängten Decken über den Gangbereichen sowie für Teile der Bürotrennwände ergänzt gemeinsam mit dem schallschluckenden Gummi- oder Textilboden den Materialkanon der sanft abgestuften Grautöne. Der elegante neutralisierende Hintergrund ermöglicht das individuelle Bespielen der Arbeitsfläche mit Farbakzenten, womit besondere Bereiche, Sphären oder Bedeutungen hervorgehoben werden können.

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Zweitens in der Steuerung der Innen-/Außenraumbeziehung

Die Bürowände zu den Gangzonen sollen prinzipiell als Glastrennwandsysteme ausgeführt werden, deren Durchsichtigkeit über Folienbesatz gesteuert werden kann. Dadurch sind Einblicke, Durchblicke und Ausblicke in der nach Vorgabe möglichen Art und Weise steuerbar, Transparenz und Raumtiefe erlebbar, ja wird sogar der Außenraum und die Landschaft bis in den innersten Bereich des Gebäudes herein getragen. Die Innenarchitektur soll Raumbeziehungen ermöglichen und nicht verbauen.

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Drittens als Abbild der inneren Betriebsorganisation: Die konstruktive Auslegung des Gebäudes und der Fassadengliederung im Grundraster von 1,30 m ermöglicht den variablen Anschluss der Bürotrennwände im vorgegebenen Rastersystem. Dadurch ist die Ausbildung verschiedener Raumgrößen je nach Funktion und Bedarf gut herstellbar und gegebenenfalls auch änderbar. Offene, halboffene oder geschlossene Bereiche sind gut herstellbar in unterschiedlichen Ausformungen. Die Grundrissgestaltung der unterschiedlichen Geschoße zeigt die hohe Flexibilität des Systems. Monotonie und Gleichförmigkeit werden vermieden, unterschiedliche Funktionen und Organisationsebenen sind abbildbar.

Viertens als artikuliertes Regelwerk der Kommunikation: Die Zwischenwände zwischen den einzelnen Büros sind aus Glas bzw. sind mit einem Glasoberlichtstreifen in variabler Höhe ausgestattet. Dadurch werden unterschiedliche Bezugsmuster und Kommunikationsinteressen artikuliert.

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Besonderes Augenmerk wird auch auf die Gestaltung des Foyers und der Eingangshalle gelegt. Als verbindendes Element zwischen Bestand und Neubau ist dieser Raum die Visitkarte des Gebäudes. Dieser Raum lebt von seiner Durchlässigkeit, von seiner Raumhöhe, von den ihn durchquerenden Verbindungsbrücken und von seinen mehrgeschossigen Glasfassaden: der Glasfassade zum Außenraum hin und der vorgeblendeten Glasfassade vor dem umstrukturierten Bestandsteil, welche mit einem künstlerisch gestalteten Lichtkonzept versehen ist.

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Raiffeisen Finanz Center 03
Raiffeisen Finanz Center Modell 01

Architektur

Pichler & Traupmann Architekten

Projektteam pxt

Sandy Panek

Barbara Aull

Peter Bayer

Gabriele Bruckmayer

Joao Camarinha da Silva

Christoph Degendorfer

Karin Drexler

Anke Freimund

Mario Gasser

Konrad Hofmann

Michael Ivancsics

Christoph Leitner

Jan Revaj

Jürgen Schneeberger

Wolfgang Windt

Wettbewerbsteam pxt

Christoph Degendorfer

Wolfgang Windt

Bauherr

Propria Raiffeisen-Immobilien-Leasing GmbH , Wien

Projektsteuerung

Raiffeisen Leasing Immobilienmanagementges.m.b.H, Wien

Projekt- und Planungskoordination, Ausschreibung

FCP-Fritsch Chiari & Partner Ziviltechniker GmbH, Wien

Projektkoordination

Markus Weiner Ziviltechniker Ges.m.b.H, Gattendorf

Statik Entwurf

FCP-Fritsch Chiari & Partner Ziviltechniker GmbH, Wien

Statik Ausführung

Woschitz Engineering Ziviltechniker GmbH, Eisenstadt

Bauphysik

Walter Prause, Wien

Haustechnik

ZFG-Projekt Planungs- und Beratungsgesellschaft m.b.H., Baden

Elektrotechnik

Kubik Project Ges.m.b.H., Gießhübl

Fassadentechnik

FOB.PS face/of/buildings - planningstimakovits, Oberpullendorf

Bodengutachten

Wolfgang Hazivar ZT Bauwesen, Eisenstadt

Örtliche Bauaufsicht

Josef Lörincz, Großhöflein und AXIS Ingenieurleistungen ZT GmbH, Wien

Eckdaten

Planungsbeginn: 2006

Baubeginn: 2008

Fertigstellung: 2010

Nutzfläche: 2561 m²

Ort: Eisenstadt, AT

Nutzung: Bürogebäude

Leistungsumfang: Generalplaner

Fotos

Paul Ott, Graz

Lisa Rastl, Wien

Auszeichnung

Geladener Wettbewerb 1. Preis

Project Team