Haus Miller

Haus Miller 08
Haus Miller 02

Jahr

2010

Ort

Innsbruck

Status

Fertiggestellt

Kategorie

Privat

Size

254 m²

Jahr

Ort

Status

Kategorie

Größe

2010

Innsbruck

Fertiggestellt

Privat

254 m²

Jahr

2010

Ort

Innsbruck

Status

Fertiggestellt

Kategorie

Privat

Size

254 m²

Haus Miller

Das Haus Miller befindet sich in Hötting, einem Ortsteil von Innsbruck, an einer der Nordkette vorgelagerten Geländestufe. die außergewöhnliche Lage des Grundstücks bietet nach Westen hin einen unverbaubaren und für Innsbruck prototypischen Ausblick: jenen ins Oberinntal, zur rechten Hand gerahmt durch die markante felsenkante der Martinswand.

Dieser Ausblick eröffnet sich an der Schmalseite des langgezogenen, parallelogrammartigen Grundstücks, das an dieser Stelle durch eine hangkante seinen akzentuierten Abschluss findet.

Das Gebäude ist aus mehreren Bewegungslinien entwickelt, die den Raum, den das Grundstück bietet, in Form von dreidimensionalen diagonalen durchmessen und dabei ein regelrechtes Kraftfeld generieren. so entsteht einerseits eine langgestreckte, weit ausgreifende Figur, die aber andererseits an den überschneidungspunkten der diagonalen komplexe räumliche Verdichtungen erfährt.

Haus Miller 01 resize
Haus Miller Ansicht sued

Wir sprechen von folgenden Bewegungslinien: vom Norden kommend, das Grundstück also an seiner Nord-Ost-Ecke betretend, und nach Süd-Westen strebend, um den genannten ausblick, aber auch das Sonnenlicht zu bekommen; von der Süd-Ost-Ecke des Grundstücks sich nahezu aus dem Geländeniveau erhebend, über die Einfahrt hinweg, und mit der einläufigen Treppe ins Obergeschoß nach Nord-Westen strebend, zum ebenso imposanten Blick auf das massiv der nordkette hin; von dieser räumlichen diagonale abzweigend weitere, die auch im Obergeschoß in fächerförmiger Art und Weise von Süd-West bis West dem Blick und der Sonne zustreben.

Haus Miller 04
Haus Miller 03

Man denke sich nun einen thermodynamischen Prozess anfangs laminarer, später turbulenter Strömungen, und zwar von weniger dichten (den Raumzonen) und hoch dichten (den baulichen Hüll- und Geschoßebenenflächen): Wände, Böden und Decken sind als ein Kontinuum aufgefasst, das sich erst durch diesen Prozess differenziert, um einerseits diese drei vorweg genannten Eigenschaften überhaupt erst anzunehmen, und andererseits auch jene Öffnungen zu generieren, die in herkömmlicher Bezeichnung Verglasungen, Fenster und Deckenöffnungen zu Lufträumen genannt werden.

Vielfältige Räume und Raumzonen werden aus dem Spannungsfeld dieser Linien entwickelt: von schmalen, hohen, zweigeschoßigen über breiten, lagernden, eingeschoßigen bis hin zu linear Gereihten.

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Dass dabei ein kraftvoller Gebäudekörper, gespannt wie eine Raubkatze vor dem Sprung, entsteht und die Statik in höchstem Maße herausfordert, versteht sich von selbst.

dennoch strahlt das Bauwerk Ruhe und Kontemplation aus: durch die Großzügigkeit und Gelassenheit der Linienführungen und durch die Reduktion der Materialien auf ausschließlich drei: anthrazit-graues Metall (Aluminium und Stahl), weißer Putz und viele tausende Jahre alter Sedimentstein (giallo dorato).

Haus Miller Schnitt 01

Ein weiteres Kraftfeld des Grundstücks wird für die Wärmegewinnung aktiviert: das Haus versorgt sich selbst mit Erdwärme zweier rund 120 Meter langer Tiefenbohrungen.

Haus Miller Modell 01

Architektur

Pichler & Traupmann Architekten

Projektteam

Mario Gasser

Wolfgang Windt

Bauherr

Dr. Christine Miller

Statik

ZSZ Ingenieure ZT GmbH, Innsbruck

Haustechnik

Franz Bouvier Installationen GmbH & Co KG, Zams

Eckdaten

Planungsbeginn: 2010

Baubeginn: 2011

Fertigstellung: 2012

Nutzfläche: 254m²

Nutzung: Wohnhaus

Leistungsumfang: Planungsleistung Architektur

Modell

Pichler & Traupmann Architekten

Fotos

Henning Koepke, München