RLB Landesbank Kärnten

Rendering 02 web
Staedtebaul konzept 1 ohne rand

Primus inter Pares
Die Ouvertüre zum Motiv

Jahr

2022

Ort

Klagenfurt

Status

Wettbewerb

Kategorie

Mixed

Size

22.670 m²

Jahr

Ort

Status

Kategorie

Größe

2022

Klagenfurt

Wettbewerb

Mixed

22.670 m²

Jahr

2022

Ort

Klagenfurt

Status

Wettbewerb

Kategorie

Mixed

Size

22.670 m²

Der Titel für die Entwurfsidee zum Ensemble der Objekte Raiffeisenplatz 1 und Ringquartier RLB bezieht sich sowohl auf den städtebaulichen Ansatz als auch auf die Inhalte des Kopfgebäudes selbst:
Zunächst finden wir ein bereits gewissermaßen vorgegebenes Objekt, das Ringquartier RLB, als Teil des städtebaulichen Gesamtkomposits aus dem Wettbewerb für das sog. Ringquartier KOLLITSCH Wohnwelt. Dieses Objekt hat die wesentlichen morphologischen Parameter bereits eingeschrieben, die im Großen und Ganzen erhalten werden. Dieses Objekt bildet nun das Bindeglied zwischen dem neu zu konzipierenden Projekt RAIFFEISENPLATZ 1 und dem dahinterliegenden Ensemble. Zugleich spielt es das Duett mit „Raiffeisenplatz 1“ auch in dem Sinne, dass die beiden Objekte zusammengehörend, als Raiffeiseneinheiten gebrandet, wahrnehmbar sind.

Lageplan 2

Urbanistisches Konzept "Primus inter Pares - Erster unter Gleichen"

Staedtebaul konzept 1
Staedtebaul konzept 2
Staedtebaul konzept 3
Staedtebaul konzept 4
Staedtebaul konzept 5
Staedtebaul konzept 6

Das Objekt RAIFFEISENPLATZ 1 wird klar als Kopfbau ausgebildet, aber genau so, dass es als dieser „Primus inter Pares – Erster unter Gleichen“ gelesen werden kann. Seine Sonderstellung verlangt daher einerseits die Einschreibung der Grundgeometrie des Ringquartier KOLLITSCH Wohnwelt bzw. des Ringquartiers RLB, andererseits die Überformung aus den lagespezifischen Bedingungen der Torsituation zum ganzen Quartier. Es erfährt seine volumetrische Ausformung somit aus dieser ausgewiesenen Position. Sowohl der Kontext

entlang des St. Veiterrings als auch jener des nördlich angrenzenden neuen städtebaulichen Ensembles sind eingeschrieben in dieses Gebäude. Zunächst orientieren sich die Sockelgeschoße eindeutig als Fortschreibung der Morphologie des St. Veiterrings, sowohl in der Ausbildung der Fluchten, als auch in den Festlegungen der Traufkanten. Das untere, breitere Volumen versteht sich somit als Teil der Straßenfluchten dieser Lage. Wie schon erwähnt, versteht sich das Objekt RAIFFEISENPLATZ 1 als Tor zum gesamten dahinterliegenden Areal.

Wie schon erwähnt, versteht sich das Objekt RAIFFEISENPLATZ 1 als Tor zum gesamten dahinterliegenden Areal.

Lageplan ringquartier web
Rendering 01 web

Dieses schwebend schützende Dach artikuliert aber auch deutlich, von wo aus der Zutritt zum Gebäude RAIFFEISENPLATZ 1 erfolgt. Zugleich scheint der Portalrahmen wie ein schützendes Dach über dem Stöcklgebäude zu schweben. Damit wird auch zwischen diesen Gebäuden eine Beziehung aufgebaut. Das Stöcklgebäude ist als denkmalgeschütztes Objekt quasi das Ausstellungsstück auf der großzügigen Platzfläche, womit seine historische Bedeutung unterstrichen wird. Es soll zukünftig kleinere Läden aufnehmen, die von einer innenliegenden „Gasse“ zu begehen sind.

Musikalisch würde man RAIFFEISENPLATZ 1 als Ouvertüre begreifen wollen, die zu einem Hauptmotiv hin moduliert wird.

Funktional gehören Erdgeschoß und das 1. Obergeschoss den öffentlich, halböffentlichen Einrichtungen mit Kundenkontakt. Vom Vorplatz her gelangt man in eine großzügige Eingangshalle, die mit ihrem Luftraum die beiden Ebenen verbindet und zusammengehörig artikuliert. Ein langes Pult ist dem Eingang klar gegenüber positioniert. Hier erfolgt der Kontakt, die Information, die Erstberatung, aber auch Verteilung in die weiteren Bereiche dieser beiden Geschosse. Das Obergeschoss ist über eine generöse Wendeltreppe oder Kundelifte erreichbar.

Atrium

Die in den Sockelgeschossen vorherrschende Gebäudetiefe wird durch einen Atriumhof aufgebrochen, sodass Tageslicht auch in die inneren Zonen dieser Geschosse tritt. Zugleich blickt man vom Atrium aus in diesen begrünten, glasüberdachten Hof, der auch ein kleiner Rückzugsort im Erdgeschoss sein kann oder ein simpler Schaugarten im Sinne japanischer Gartenkunst. Dieser Hof soll auch zur Wellcome-Atmosphäre in diesen beiden Ebenen beitragen. Ab dem 2. Obergeschoss sind die Büroebenen angeordnet. Diese sind in rationaler Manier übereinandergeschichtet. Die klassischen Büroachsen reihen sich u-förmig um eine flexibel programmierbare Kommunikationszone herum.

Pflanzenwelt

Diese ist wiederum zu einem besonderen Raum hin orientert, einer Art großzügig vorgelagertem Wintergarten, der nahezu die gesamte Ostfassade einnimmt und somit dem Entrée in das Quartier eine besondere „Signatur“ verleiht. Hier wird die Kommunikation nochmals deutlich verstärkt. Terrassenförmige Aufenthalts- und Kommunikationsräume auf Rampenschleifen mäandrieren vertikal durch diesen Raum, ebenso wie kleinere Stiegenanlagen. Die dynamischen Raumelemente ermöglichen unterschiedliche Verbindungen zwischen den Geschoßen im Sinne verschiedener Schaltbarkeiten der dahinterliegenden Einheiten.

Terrasse
Ansicht ost
Ansicht norden
Ansicht westen
Ansicht sueden

Die Fassaden der beiden Objekte RAIFFEISENPLATZ 1 und Ringquartier RLB sind hocheffizient gestaltet. Die signifikant horizontale Tektonik erlaubt ein gut zu programmierendes Spiel aus verschiedenen Elementen: hochgedämmte, opake, weiße – ergo reflektierende – Bänder für den Albedo Effekt, Bänder mit Holzoberfläche als lesbare Anwendung ökologischer Baustoffe und dunkle Bänder als sorgsam kalkulierte Glasflächen und für die elegante Integration von PV-Paneelen in die Fassadenstruktur ohne aufgesetzt zu wirken. Allein die Sockelgeschoße sind zum Straßen- und Platzraum hin möglichst transparent gehalten, um tote, blinde Fassaden zu vermeiden, sondern eine lebendige Interaktion eines so wichtigen Objektes auch mit dem öffentlichen Raum zu gewährleisten.

Rendering innen web

Raiffeisen als Primus inter Pares, als Einladender und Gastgeber für ein Miteinander auf allen Ebenen der Interaktion.

GR EG neu

Architektur

Pichler & Traupmann Architekten

Entwurfsteam

Bartosz Lewandowski (Teamleiter Entwurf)
Jure Kozmus
Merve Özcan
Antonio Planas Portas

Bauherr

Raiffeisen Landesbank Kärnten

Statik

Gmeiner Haferl Zivilingenieure ZT GmbH, Wien

Haustechnik

Gawaplan Haustechnische Anlagen GmbH, Wien

Energieausweis | Nachhaltigkeitskonzept

Dr. Pfeiler ZT GmbH, Graz

Eckdaten

Planungsbeginn: 2022
Nutzfläche: 17.361 m²
BGF: 22.670 m²
Ort: Klagenfurt
Nutzung: RLB Bürozentrale, Mietbüros
Leistungsumfang: Geladener Generalplanerwettbewerb

Renderings

thedigitalbunch.com, PL

Auszeichnung

1. Nachrücker